Novemberblues oder der Monat der Inspirationen

 

Ich bin KEIN Wintermensch, definitiv nicht! Wenn es kalt, dunkel und feucht wird, dann mag ich das Haus nicht mehr verlassen und würde gerne in eine Art Winterstarre fallen. Aber das Leben da draußen geht weiter. Kind wünscht sich Nahrung, die es natürlich selber beschaffen könnte, aber lieber im Kühlschrank vorfindet. Mann wünscht sich Frau, die sich wäscht und anzieht und an seinem Leben teilnimmt. Haus wünscht sich Pflege, Katzen wünschen sich von

allem etwas. Selbst der Briefträger hat ab und an Wünsche an mich.

 

Winterschlaf wäre eine tolle Lösung! Aber Es ist wie es ist...

 

Das bedeutet, dass der menschliche Winterschlaf gesellschaftlich (noch) nicht anerkannt ist, auch wenn ich früher jedes Jahr mit Jammern und Klagen eine Änderung herbeigesehnt habe. Jammern und Klagen passen aber nicht mehr

in mein Lebens-Motto „Von Fremdbestimmt zu Selbstbestimmt“ und sie passen nicht zu der Tatsache, dass ich auch im Winter leidenschaftlich gerne meditiere und jeden Mittwoch in meinem Meditationskurs das Mantra predige: „Es ist wie es ist!“ – Atmen, fühlen, sein. Ohne Bewerten, ohne Verändern und ohne Kritik.

 

Wo will ich hin - in und mit meinem Leben?

 

Wie also lebt der Sommermensch qualitativ hochwertig im kalten, dunklen Nass? In dem er gerade diese Monate für seine innere Einkehr nutzt. Ich bastle an meinem Vision-Board und halte schriftlich fest, was ich gerne im nächsten Jahr, in den nächsten 5 Jahren und in den nächsten 10 Jahren erreichen möchte. Was ist es, das im nächsten Jahr unbedingt passieren soll? Was ist es, das in 5 Jahren in meinem Leben "los sein" soll? Was ist beruflich wichtig, was privat? Wie will ich leben, mit wem, mit wem nicht und wo würde ich das am liebsten tun?

 

Alles ist erlaubt - grenzen existieren nur im kopf

Egal was mir in den Sinn kommt, egal wie verrückt oder „schwer vorstellbar“ es klingen mag, ich schreibe alles auf. Ich suche Bilder heraus, die meine Gedanken und Gefühle widerspiegeln und hefte diese Bilder dann an eine Wand. Notiere alles, was ich fühle, sehe und wahrnehme. Manches ist ganz unscharf und verschwommen, andere Sachen sind sehr klar.  So ein Wand-Bild ist "wandelbar" und lädt zum Träumen, Schauen und Verweilen ein. Es ist kein Fixum, vielmehr eine Landschaft – vielleicht die Landschaft meines Lebens, vielleicht die meiner Träume. Die Grenzen sind fließend. Und das Schöne: ich muss keine Regeln befolgen und keine Grenzen einhalten, ich darf spinnen und

übertreiben, groß denken und verrückt mutig sein.

 

Aufschreiben erwünscht

 

Die Notizen sammle ich in einer dicken Kladde. Im nächsten November hole ich diese Kladde wieder hervor. Lese und stöbere und entdecke Dinge, die real geworden sind und welche, die ich verworfen habe. Es fasziniert mich, wie manche Dinge einfach geschehen und wie ich an anderen arbeiten darf (wenn ich es will). Mein Leben folgt deswegen keinem strengen Plan, aber ich gebe mir den Raum und die Zeit, dass auch mein Innerstes oder mein "Unbewusstes" an meiner Lebensplanung beteiligt ist. Gerade wenn ich die Bilder betrachte und mich in sie hinein vertiefe, dann kommen zu diesen Bildern nicht nur Gedanken, sondern Gefühle und genau diese Gefühle sind es, die mein Handeln viel mehr beeinflussen als jeder noch so „feste Vorsatz“.

 

Wann startest du mit deinen Visionen?

 

Vielleicht hast auch du Lust, die Bilder und Visionen deines Lebens aufzuhängen und zu betrachten? Magst du auch fühlen, was passiert – mit dir und mit deinem Leben? Ich würde mich freuen, wenn ich den ein oder anderen inspiriert habe, diesen trüben November zu nutzen für seine Lebensplanung und Gestaltung. In den Kommentaren könnt ihr gern berichten! 

 

Einen gestalterischen November wünscht euch

 

Anja

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Kommentare: 2
  • #1

    Markus Doepke (Donnerstag, 23 November 2017 21:26)

    Danke

  • #2

    Heidrun Thoms (Samstag, 02 Dezember 2017 15:18)

    Liebe Frau Speer,
    nach einer intensiven Selbsthypnose galt heute mein erster Gedanke Ihnen. ( Warum auch immer) Somit habe ich mich sofort an den PC begeben und Ihre Homepage geöffnet. Diese kannte ich ja schon, aber mir war nicht mehr bewußt, wie schön sie ist.
    Als Erstes entdeckte ich den "Novemberblues". Sehr schön beschrieben, und alles erinnerte mich an früherer Jahre. Ich mochte diesen Monat nicht, das ewige Grau und die Kälte. Es kamen automatisch Wünsche nach "besseren" Zeiten auf, Träume von Sonne, Licht und Wärme. Außerdem war die Stimmung an vielen Tagen sehr getrübt.
    Das war aber FRÜHER!!!
    HEUTE, im Alter von 60+, ist alles ganz anders. Durch persönliche Schicksalsschläge habe ich viel gelernt. Das Leben kann so schön sein, auch im November, an trüben und kalten Tagen. Natürlich wünsche ich mir auch Sonne und Wärme, aber das steht heute nicht mehr an erster Stelle. Dieser eine Tag zählt für mich, das, was mir dieser Tag schenkt, egal wie es draußen aussieht. Heute ist es naßkalt und trübe, aber da wartet doch der Weihnachtsmarkt mit all seinen Lichtern, den guten Gerüchen, den Weihnachtsliedern, den Kindern auf den kleinen Karussels. So wird dieser Tag wieder ein Geschenk.
    Träume sollte jeder haben, sie sind wunderschön und machen glücklich, aber es ist wichtig den einen Tag zu leben und zu genießen. Ich glaube das ist einem erst bewußt, wenn man älter ist und viel gelernt hat.
    Alles kann so wunderschön sein, auch ein grauer, nasser und kalter Tag im November.
    Liebe Grüße, eine schöne Adventszeit und ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht Ihnen
    Heidrun Thoms